Logistik beinhaltet die Nutzung und die Kontrolle von Informations- und Warenflüssen über das eigene Unternehmen hinaus. Planung, Koordination und Steuerung der Wertschöpfungskette sind die Hauptaufgaben der Logistik und ermöglichen eine effektive Durchführung der notwendigen Prozesse.
Die Berücksichtigung eines guten, weil funktionierenden Logistikkonzepts ist Grundvoraussetzung einer erfolgreichen Projektabwicklung. Das vom Bieter auszuführende Gewerk wird parallel zu verschiedenen anderen Gewerken ausgeführt. Dies führt zu beengten Verhältnissen im Bauvorhaben.
Der Auftraggeber erwartet dabei Angaben zu folgenden Aspekten, die gleichermaßen Berücksichtigung finden:
Der Auftraggeber erwartet selbstverständlich eine termingerechte Werk- und Montageplanung. Komplexe Bauprojekte "bestechen" hingegen nicht selten durch erhebliche Terminüberschreitungen. Die Gründe hierfür sind vielschichtig. Der AN hat ein Konzept vorzulegen, wie er das Risiko, einer in seinem Verantwortungsbereich liegenden Verzögerung vermeidet, und gleichzeitig Optionen eröffnet, eine etwa im Verantwortungsbereich des AG liegenden Verzögerung - ungeachtet etwaiger monetärer Ansprüche - aufzuholen.
Je überzeugter der Bieter darstellen kann, dass eine termingerechte Werk- und Montageplanung selbst bei AN- oder AG-seitigen Störungen gewährleistet werden kann, desto besser wird das Konzept dazu bewertet.
Darüber hinaus soll das Logistikkonzept darüber aufklären, wie der Bieter Lieferung, Verwaltung, Lagerung und Montage der Materialien vorsieht. Dabei soll der Bieter darstellen, wie er angesichts der begrenzten Materiallagerflächen vorgehen will und aufzeigen, wie viel Lagerfläche er für welchen Zeitraum benötigt. Dabei soll auch dargestellt werden, wie er die Anlieferung der Materialien plant, insbesondere mit welchem Vorlauf zum Einbau.
Je geringer die Einflüsse des Bieters auf die Baustellenabwicklung sind und auch in die Gewerke anderer Auftragnehmer eingreifen, desto besser wird dieser Teil bewertet.
Schließlich soll das Konzept auch Ausführungen dazu machen, wie die Zu- und Abfahrtfahrt des Personals erfolgt, da auf dem Gelände keine und in unmittelbarer Nähe nur wenige Parkplätze zur Verfügung stehen. Es muss gewährleistet sein, dass die Zu- und Abfahrt zum einen gesichert erfolgt, auf der anderen Seite aber nicht behindernd auf Baustellenfahrzeuge stattfindet.
Je schlüssiger der Bieter darstellt, dass die vom AG geforderten Erwartungen eingehalten werden, desto besser wird dieser Teil des Konzepts bewertet.